Cowerk: Projektergebnisse

Projektergebnisse

Modul 1: „Wertschöpfung“

Die Arbeiten des ersten Moduls sahen ein Mapping und eine Analyse der sozialen und materiellen Wertschöpfungskonfigurationen in Offenen Werkstätten vor. Eine umfangreiche Online-Befragung unter offenen Werkstätten in Deutschland nahm deren Innovations- und Arbeitsprozesse in den Blick. Anhand der vorherrschenden Wertschöpfungspraktiken wurde eine Typologie offener Werkstätten entwickelt, die drei Typen unterscheidet: 1) Reparatur, 2) Modifikation und 3) Neuproduktion. Diese Typologie offener Werkstätten wurde im weiteren Verlauf des Projekts für die Nachhaltigkeitsbewertung herangezogen.

Modul 2: „Nachhaltigkeitsbewertung“

Die Arbeiten des zweiten Moduls sahen eine umfassende Nachhaltigkeitsbewertung der Produktion in offenen Werkstätten vor. Dazu wurde in einem ersten Schritt eine Auswahl der zu untersuchenden Produkte, Prozesse und Dienstleistungen vorgenommen. Für diese Fälle wurden Bewertungsmodelle entwickelt und die dafür notwendigen Daten erhoben. Diese Modelle wurden genutzt, um die Nachhaltigkeitswirkungen der ausgewählten Fallbeispiele zu bestimmen. Der Vergleich dreier Typen offener Werkstätten zeigt, dass der Umweltnutzen durch Reparatur den Umweltnutzen der Tätigkeiten in den beiden anderen Typen um Größenordnungen übersteigt. Die Bilanzierungsergebnisse wurden herangezogen, um die ökologischen Potentiale verschiedener Zukunftsszenarien offener Werkstätten abzuschätzen, die im Rahmen des dritten Moduls mit den Praxisakteuren entwickelt wurden.

Modul 3: „Entwicklungsdynamiken kollaborativer Produktion“

Das dritte Modul untersuchte die technologischen Potentiale und Hemmnisse bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsinnovationen. Außerdem wurden die längerfristigen Potentiale für offene Werkstätten untersucht, indem im Dialog mit Akteuren und Stakeholdern Zukunftsperspektiven für die Produktion und die Ausgestaltung möglicher Geschäftsmodelle für kollaboratives nachhaltiges Wirtschaften ausgelotet wurden. Im ‚Bibliotheksmodell‘ werden offene Werkstätten Orte der Vermittlung praktischen Wissens. Im ‚Lebensstilmodell‘ sind sie Orte zur Ausübung eines bestimmten zukunftsfähigen Lebensstils. Im ‚Innovationsmodell‘ werden sie im Rahmen von Innovationsprozessen aufgesucht. Alle drei Zukunftsbilder werden in Zukunft koexistieren. In Ergänzung wurde ein Leitfaden entwickelt, der offenen Werkstätten bei der Entwicklung ihrer eigenen Zukunftsvision unterstützen soll.

Modul 4: „Governance“

Im vierten Modul wurden relevante Stakeholder, Netzwerke und Unterstützerorganisationen in die Entwicklung einer Strategie zur Stärkung, Vernetzung und Verbreitung offener Werkstätten eingebunden. Zur Identifizierung der Gemeinsamkeiten und zur Vernetzung der Akteure wurden drei Expertenworkshops mit den thematischen Schwerpunkten Wirtschaft, Bildung und Transformation durchgeführt. Darin wurden notwendige Rahmenbedingungen für die Verbreiterung des Ansatzes kollaborativer Produktion aus der Nische in den Mainstream erörtert. Aus den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftsförderung entwickelt. In einer Workshop-Reihe in offenen Werkstätten wurden die wesentlichen Herausforderungen herausgearbeitet. Für eine nachhaltige Entwicklung werden Beratung und Unterstützung bei Aufbau und Betrieb offener Werkstätten, Koordination und Schnittstellenmanagement, ökonomische Anreize und Leitbildentwicklung empfohlen.

Modul 5: „Koordination, Öffentlichkeitsarbeit und Wissenstransfer“

Im fünften Modul wurde als praktisches Unterstützungsinstrument ein Wiki entwickelt, dass bestehende Wissensbestände zu konkreten Fragestellungen beim Betreiben offener Werkstätten zusammenträgt. Verschiedene Formate des transdisziplinären Austausches bezogen Praxisakteure unmittelbar in den Forschungsprozess ein und stellten den Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis sicher. Eine Reihe von Videos porträtiert offene Werkstätten unterschiedlichen Typs und knüpft dabei an die im Projekt entwickelten Zukunftsbilder an.